6 Gehörlose im Videoporträt
In der Schweiz leben rund 20’000 gehörlose Menschen. In 6 kurzen Videoporträts gibt ‹Hear my Story› einen Einblick in diese faszinierende Kultur der Gehörlosen und blickt hinter die Kulissen ihres Alltags.
Was geschieht, wenn Gehörlosigkeit als kulturelles Merkmal und nicht als Behinderung gesehen wird? Mit dieser Vorgabe tauchte der hörende Regisseur von ‹Hear my Story› ohne Vorwissen und Dolmetscher in die Kultur der Gehörlosen ein. Er porträtierte sechs Menschen mit der Kamera. Nach dem Projekt beschrieb er seinen Eindruck: «Es sind gehörlose Menschen, starke Menschen, stolze Menschen.» Diesen Blick teilt er in den Videoporträts von ‹Hear my Story›.
Der Künstler
Peter Hemmi ist Künstler und Aktivist. Er ist in einer Zeit aufgewachsen, als die Gebärdensprache in der Schweiz quasi verboten war. Gegen diese Unterdrückung wehrte er sich.
Der Skater
Stephan Willi ist Metallbauer und Skater. Er hat eine Schule mit hörenden Kindern besucht und trägt ein Cochlea-Implantat, mit dem er gesprochene Sprache verstehen kann. Wenn er den Empfänger des Cochlea-Implantats abnimmt, ist er gehörlos.
Die Lehrerin
Isabelle Cicala ist gehörlose Gebärdensprachausbildnerin. Sie unterrichtet gehörlose Kinder bilingual in Gebärdensprache und gesprochener/geschriebener Sprache. So lernen die Kinder schneller und erhalten die gleichen Bildungschancen wie hörende Kinder.
Die Dolmetscherin
Michèle Berger ist hörende Gebärdensprachdolmetscherin. Sie baut Sprachbrücken zwischen gehörlosen und hörenden Menschen und sorgt mit ihrer Arbeit dafür, dass gehörlose Menschen Zugang zu öffentlichen Informationen erhalten.
Der Futsalspieler
Blerim Ameti verbringt seine Freizeit beim Gehörlosen- und Sportverein Zürich und arbeitet im Alltag mit Hörenden. Wie die meisten gehörlosen Menschen wechselt er mühelos zwischen den Kulturen hin und her.
Die Partygängerin
Corinne Parrat ist Webdesignerin und Ex Miss Handicap. Sie liebt die Abwechslung und möchte die kulturellen Möglichkeiten ausschöpfen – über die Grenzen des Hörstatus und der Sprache hinaus.
Publiziert am 30. März 2021