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Medienmitteilung

Finanzierung der Dolmetsch-Kosten im Gesundheitssektor,eine lebenswichtige Notwendigkeit für gehörlose Menschen

Der Schweizerische Gehörlosenbund freut sich, dass der Ständerat mit 19 Ja gegen 14 Nein (bei 6 Enthaltungen) die Motion 23.3673 «Finanzierung von Dolmetsch-Kosten im Gesundheitswesen» angenommen hat. Ein wichtiger Entscheid, um den Zugang von gehörlosen Menschen zum Gesundheitswesen grundlegend zu verbessern. Die Motion verlangt vom Bundesrat, die Kostenübernahme für Dolmetscherdienste bei Arztbesuchen zu klären und zu vereinheitlichen.

Ein gutes gegenseitiges Verständnis ist eine Grundvoraussetzung für jeden Arztbesuch oder jede Untersuchung im Gesundheitsbereich. Ohne gegenseitiges Verständnis können sich medizinisches Fachpersonal und Patientinnen und Patienten nicht austauschen, was die Qualität der Versorgung deutlich beeinträchtigt und unter Umständen sogar zu einer Gefährdung der Patientinnen und Patienten führt, z. B. aufgrund von Fehldiagnosen oder Über-/Untermedikation.

Im Bewusstsein, dass gewisse Bevölkerungsgruppen, darunter insbesondere gehörlose Menschen, auf professionelle Dolmetscher angewiesen sind, um im Gesundheitswesen klar kommunizieren zu können, und dass die Finanzierung dieser Leistung derzeit weder einheitlich geregelt noch gesichert ist, reichte Damian Müller (FDP) die Motion 23.3673 «Finanzierung von Dolmetsch-Kosten im Gesundheitswesen» ein. Diese Motion wurde heute von der Mehrheit des Ständerates angenommen. Sehr zur Freude des Schweizerischen Gehörlosenbundes, dem Schweizerischen Roten Kreuz, Interpret und der FMH (Foederatio Medicorum Helveticorum), die sich seit Jahren für einen besseren Zugang zum Gesundheitswesen für gehörlose und fremdsprachige Menschen in der Schweiz einsetzen.

Damian Müller zeigt sich sehr erfreut über die Annahme der Motion: «Es kann nicht sein, dass der Bundesrat und die Tarifpartner wiederholt die Verantwortung ablehnten und einander zuschieben. Durch diese Motion kann die Finanzierung endlich geregelt und die Situation für alle Beteiligten verbessert werden.» Gleichzeitig mit Ständerat Müller reichte Flavia Wasserfallen (SP) die gleichlautende Motion 23.3680 im Nationalrat ein.

Der Ständerat ist mit der Annahme dieser Motion mit gutem Beispiel vorangegangen und der Schweizerische Gehörlosenbund hofft nun, dass der Nationalrat es ihm bald gleichtun wird.

Ansprechpartnerin:
Sandrine Burger, Pressesprecherin des Schweizerischen Gehörlosenbundes
Tel.: 076 376 09 73
E-mail: media@sgb-fss.ch

Publiziert am 26. September 2023