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Medienmitteilung

Gehörlose Kinder besuchen Robotik-Unterricht

Die Zusammenarbeit des Schweizerischen Gehörlosenbunds mit Google Switzerland ermöglicht im Rahmen der so genannten Accessibility-Wochen vom 18. bis 21. November 2019 fast 30 gehörlosen und hörbehinderten Kindern und Jugendlichen den Besuch von Robotik-Kursen am Google-Hauptsitz in Zürich.

Gehörlose und hörbehinderte Menschen sind in vielen Gesellschaftsbereichen stark benachteiligt. Im Vergleich zum Durchschnitt der erwerbstätigen Bevölkerung in der Schweiz ist die Arbeitslosenquote bei gehörlosen und hörbehinderten Menschen aufgrund der herrschenden Kommunikationsbarrieren mit rund 9 Prozent etwa dreimal so hoch. Bei gehörlosen Kindern und Jugendlichen besteht die Gefahr, dass sie auch von der Digitalisierung ausgeschlossen werden. Die junge Generation braucht dringend Zugang zur Arbeitswelt4.0.

Bis weit in die 2000er-Jahre unterdrückten Teile der Gehörlosenschulen die Gebärdensprache im Schulunterricht. Kinder wurden bestraft, wenn sie ihre eigene Muttersprache in der Klasse benutzten. Und bis heute ist die Gebärdensprache in der Schweiz offiziell nicht anerkannt. Diese fehlende Anerkennung führte zu einer qualitativ schlechteren Ausbildung und einer Benachteiligung im Berufsleben. Die Arbeitswelt4.0 und die Digitalisierung basieren auf den Treibstoffen Information und Kommunikation. Ohne ausreichenden Zugang riskieren gehörlose Menschen aus dem Arbeitsmarkt weiter ausgeschlossen zu werden.

Vom 18. bis 21. November bietet Google in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Gehörlosenbund im Rahmen einer «Accessibility Week» fast 30 gehörlosen und hörbehinderten Kindern und Jugendlichen Kurse in Robotik an. Teilnehmen werden Schülerinnen und Schüler der Oberstufe für Gehörlose Sek3 und vom Zentrum Gehör und Sprache Zürich. Google-Spezialisten führen in dieses wichtige Zukunftsfeld der Arbeitswelt4.0 ein und unterrichten mit Übersetzung in Gebärdensprache. Der Gehörlosenbund bietet gleichzeitig Google-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern Kurse in Gebärdensprache an. Dadurch bauen beide Organisationen Brücken und fördern Inklusion.

«Die Digitalisierung bietet für Menschen mit einer Hörbehinderung enorme Chancen. Aber ohne ausreichenden Zugang zur Information, riskiert diese Gruppe total abgehängt zu werden», sagt der Geschäftsführer des Schweizerischen Gehörlosenbundes Harry Witzthum. «Es braucht das konkrete Engagement der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber um das Potenzial der Menschen mit einer Hörbehinderung auszuschöpfen. Der Schweizerische Gehörlosenbund macht mit Google einen wichtigen Schritt in die Zukunft.»

Publiziert am 18. November 2019