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Medienmitteilung

«Impfung», Gebärde des Jahres 2021

Zum sechsten Mal in Folge hat der Schweizerische Gehörlosenbund die Gebärde des Jahres ausgezeichnet, d.h. diejenige Gebärde, welche die aktuellen Diskussionen dominiert und die Gemüter bewegt hat. In einem Jahr, das stark durch die Impfdebatte geprägt war, wurde mittels einer vom Gehörlosenbund organisierten Umfrage bei Gebärdensprachnutzer*innen wenig überraschend die Gebärde für «Impfung» als Gebärde des Jahres ausgewählt.

Wie jedes Jahr zum Jahresende befragte der Schweizerische Gehörlosenbund die Gebärdensprachnutzer*innen der Schweiz mit dem Ziel, die Gebärde des Jahres zu bestimmen: mittels einer breit angelegten Umfrage, die sowohl bei Mitarbeitenden des Gehörlosenbundes, den Mitgliedern als auch bei gehörlosen und hörenden Personen durchgeführt wurde, die gebärdensprachkompetent sind. Jede teilnehmende Person durfte bis zu drei Vorschläge einreichen.

Nach «Trump» (2016), «Roger Federer» (2017), «Alain Berset» (2018), «Greta Thunberg» (2019) und «Coronavirus» (2020) haben die Schweizer Gebärdensprachnutzer*innen dieses Jahr «Impfung» zur Gebärde des Jahres 2021 gewählt. Eine Gebärde, die kaum Anlass für Diskussionen gab, da das Thema die Nachrichten des Jahres 2021 dominierte, unabhängig von der Region der Schweiz, dem Alter, der sozio-professionellen Situation oder sogar dem Hörstatus der befragten Person.

Zur Erinnerung: Neben dem symbolischen und spielerischen Aspekt bietet die Wahl der Gebärde des Jahres dem Gehörlosenbund Gelegenheit, die Bedeutung der Gebärdensprache und ihrer Anerkennung für die Inklusion von gehörlosen Menschen in die Gesellschaft in Erinnerung zu rufen. Die Präsidentin Tatjana Binggeli erklärt: «Die Gebärdensprache ist eine Sprache, die sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt und sich an die Aktualität anpasst. Sie ist die natürliche Sprache der gehörlosen Menschen und ermöglicht ihnen, sich auszudrücken und gleichberechtigt mit hörenden Menschen an unserer Gesellschaft teilzunehmen.»

Publiziert am 1. Dezember 2021