Inklusions-Initiative eingereicht: Auch gehörlose und hörbehinderte Menschen profitieren
Die Inklusions-Initiative wurde heute in Bern feierlich eingereicht. Die Aktion begann mit einem barrierefreien Programm, Reden, Gebärdensprachdolmetschung und musikalischer Begleitung. Danach wurde die Initiative in einem symbolischen Akt an die Bundeskanzlei übergeben.
Die Inklusions-Initiative setzt sich für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen ein. Sie fordert, dass diese Menschen selbstbestimmt leben können, barrierefreien Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln erhalten und ihre politischen Rechte wahrnehmen dürfen. Zudem soll ihnen die freie Wahl des Wohnortes ermöglicht werden, unabhängig von an Institutionen gebundenen Unterstützungsgeldern. Die Initiative verlangt auch bessere Assistenzleistungen und Hilfsmittel.
„Gehörlose brauchen mehr als Untertitel“
Fernanda Hintz vom Schweizerischen Gehörlosenbund SGB-FSS, sprach in Bern vor der Einreichung der Initiative und betonte die Herausforderungen, denen gehörlose Menschen täglich gegenüberstehen.
Besonders in Notfällen, wie zum Beispiel einem Hausbrand während des Schlafens, fehlt die nötige Sicherheit und Klarheit. Auch die finanzielle Unsicherheit im Hinblick auf Gebärdensprachdolmetscher, sei es bei einem medizinischen Notfall, im Berufsleben oder bei kulturellen und politischen Aktivitäten, ist für viele gehörlose Menschen eine Hürde.
Hintz betonte, dass Gehörlose Menschen an der Gesellschaft und auch an der Politik teilnehmen wollen. Untertitel allein seien aber keine Lösung.
Meilenstein für Gleichstellung in der Schweiz
Die Unterschriften wurden erstmals barrierefrei in Bern übergeben, was als Meilenstein für eine inklusive Demokratie gilt. Nun ist der Bundesrat gefordert, auf die Initiative zu reagieren und konkrete politische Schritte zur Umsetzung der Inklusionsziele zu ergreifen.
Die Kundgebung kann auf YouTube nachgeschaut werden.
Publiziert am 5. September 2024