Königin Elizabeth II. zur Person des Jahres gewählt!
Der Tod der Königin des Vereinigten Königreichs hat alle tief berührt, auch die Gehörlosengemeinschaft der Schweiz. Aus diesem Grund hat der Schweizerische Gehörlosenbund einstimmig beschlossen, für seine jährliche Kampagne, die bislang den Titel «Gebärde des Jahres» trug und heute «Person des Jahres» heisst, die am 8. September verstorbene Königin zu nominieren.
Der Tod von Elisabeth II. in diesem Herbst hat die gesamte Welt stark erschüttert. Auch die Gehörlosengemeinschaft der Schweiz hat dieses Ereignis sehr traurig gestimmt. Die Königin war eine starke Persönlichkeit, die eine direkte Verbindung zur Gehörlosigkeit hatte, denn ihre Schwiegermutter Alice von Battenberg, die Mutter von Prinzgemahl Philip von Edinburgh, wurde taub geboren.
Der Schweizerische Gehörlosenbund kürt seit mehr als fünf Jahren jedes Jahr das von der Gehörlosengemeinschaft der Schweiz am häufigsten verwendete Gebärdenzeichen zur «Gebärde des Jahres». Zum Gedenken an Königin Elisabeth II. hat der Verband dieses Jahr beschlossen, seiner Kampagne den neuen Titel «Person des Jahres» zu verleihen. Damit soll eine Person geehrt werden, die sich um die Belange der Gehörlosengemeinschaft besonders verdient gemacht hat. Die Neuerung zielt in erster Linie darauf ab, die Gebärdensprache in der breiten Öffentlichkeit bekannter zu machen und diese für das Thema Gehörlosigkeit zu sensibilisieren, denn auch heute noch sind Gehörlose täglich in allen Bereichen der Gesellschaft von Diskriminierung betroffen – von der Bildung bis zum Arbeitsmarkt, von der Gesundheitsversorgung bis zum Zugang zu Informationen.
Tatjana Binggeli, Präsidentin des Schweizerischen Gehörlosenbundes, sagt dazu: «Erst wenn die Gebärdensprache auf allen Ebenen offiziell anerkannt und gefördert wird, wird es gleiche Rechte für gehörlose Menschen geben. Mit dieser Kampagne wollen wir nicht nur zeigen, dass die Gebärdensprache in jeder Hinsicht eine lebendige und weit verbreitete Sprache ist, sondern vor allem, dass Gehörlose in der Gesellschaft der Hörenden leben – mit denen sie Freuden und Sorgen teilen und an der sie auf inklusive und gleichberechtigte Weise teilhaben wollen.»
Publiziert am 19. Dezember 2022