Politische Informationen in Gebärdensprache:
Gehörlosenbund übergibt Petition an den Bundesrat. Eine Delegation des Schweizerischen Gehörlosenbundes SGB-FSS übergibt heute in Bern eine Petition an den Bundesrat: Das Abstimmungsbüchlein und die Erklärungen zu den eidgenössischen Vorlagen sollen online in Gebärdensprache übersetzt werden. Anlässlich des Tages der Gebärdensprache am 23. September 2017 konnten schweizweit über 2700 Unterschriften gesammelt werden.
Heute Nachmittag, 25 September 2017, um 14.15 Uhr, übergibt Dr. Tatjana Binggeli, Präsidentin des Schweizerischen Gehörlosenbundes, die Petition in der Berner Bundeskanzlei. Sie wird begleitet von Abgesandten der drei regionalen Vereine, welche die Aktion zum Tag der Gebärdensprache in Zürich, Lausanne und Lugano organisiert hatten (Sichtbar Gehörlose Zürich, Association des Sourds Vaudois, Società Silenziosa Ticinese dei Sordi).
Über 2700 Unterschriften konnten rund um die Strassen-Aktionen am Tag der Gebärdensprache gesammelt werden. Die Unterzeichnenden fordern den Bundesrat dazu auf, die Erläuterungen zu den Abstimmungsvorlagen auf den Webseiten des Bundes zusätzlich zu den geschriebenen Landessprachen und Englisch auch in den drei schweizerischen Gebärdensprachen zur Verfügung zu stellen.
Denn für mehr als 10‘000 gehörlose Schweizerinnen und Schweizer erscheint das Abstimmungsbüchlein in «falscher Sprache». Ihre Sprache ist die Gebärdensprache, geschriebenes Deutsch müssen sie mühsam als Fremdsprache lernen. Komplexe politische Sachverhalte in dieser Fremdsprache zu verstehen, ist eine unnötige Hürde, die schweizerisches und internationales Recht auf barrierefreien Zugang zu Informationen verletzt.
Die Petition des Schweizerischen Gehörlosenbundes fordert, dass sämtliche offiziellen politischen Informationen des Staates auch in der Gebärdensprache zugänglich gemacht werden, angefangen auf Ebene Bund. Der Bundesrat wird ersucht, die nötigen finanziellen Mittel dafür bereit zu stellen.
Publiziert am 25. September 2017