Bilingualität
Gehörlose Menschen und besonders Kinder sehen sich noch immer vielen Barrieren ausgesetzt. Der Schweizerische Gehörlosenbund hat sich zum Ziel gesetzt, diese Barrieren mit diversen Hilfestellungen abzubauen.
Gehörlosigkeit und Bilingualität
Gehörlosen Kindern fehlt die Möglichkeit, gesprochene Sprache aufzunehmen und zu verarbeiten. Gebärdensprache als visuelle Form der Kommunikation bietet ihnen die Grundlage für einen uneingeschränkten Erstspracherwerb. Durch diesen werden die notwendigen Strukturen im Gehirn aufgebaut, um die Lautsprache zu erlernen.
Diese Zweisprachigkeit garantiert gehörlosen Kindern eine optimale soziokognitive und emotionale Entwicklung. Bilingualität fördert das positive Selbstwertgefühl, das Selbstvertrauen sowie die kulturelle Identität und bietet die Grundlage für ein lebenslanges Lernen, persönliche Autonomie sowie berufliche Möglichkeiten.
Zugang durch Kommunikation
Die Gebärdensprache gibt gehörlosen Menschen von Geburt an einen vollständigen und unmittelbaren Zugang zu Sprache, Kommunikation und gesellschaftlicher Teilhabe.
Familien mit gehörlosen Kindern treffen beim Spracherwerb auf viele Barrieren. Wir unterstützen sie darin, diese abzubauen.
Emanuel Lubart, Bilingualität und Gesundheit
Unser Ansatz
Der Schweizerische Gehörlosenbund sieht sich in der Verantwortung, Familien, Kinder und Jugendliche darin zu unterstützen, ihre Ressourcen bestmöglich einzusetzen und die Bilingualität sowie die Gebärdensprache ganzheitlich zu fördern.
Gehörlose Menschen, die keinen Zugang zur Gebärdensprache haben, sind dem Risiko des Bildungsversagens ausgesetzt. Und sie stossen auf Hürden (z.B. zu Hause, in der Schule oder im öffentlichen Verkehr). Daher ist es wichtig, Kindern und Jugendlichen die Gebärdensprache zu vermitteln und ihnen damit die Chance auf eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben wie hörende Menschen zu ermöglichen.